06.01.2020

U19: Der Sieg war zum Greifen nahe

Buam müssen sich erst in der Verlängerung nach irregulärem Tor geschlagen geben

Fangen wir mal mit einer kleinen Rechenufgabe an:

28 Spieler waren für die heurige U19-Meisterschaft gemeldet. Davon muss man 2 abziehen, die nur U17 spielen, einen, der abgewandert ist, ein paar auf Grödner und ein paar auf Rittner Seite, die in der AHL unabkömmlich sind und zudem noch ein paar 2003er Jahrgänge, die am Samstagabend in Aosta im Einsatz waren und deswegen ebenfalls nicht mitfuhren. Wie viele bleiben übrig?

Das Minimum an Minimum: 13 Spieler plus 2 Torhüter. Genau! Gut gerechnet! Bonusfrage: Was tut man, wenn von diesen 2 Torhütern nur einer ein echter Torhüter ist? Genau! Man funktioniert einen um. In unserem Falle war es Futti, der zum Ersatzgoalie umfunktioniert wurde. Gabriel wurde kurzerhand zum Stürmer umfunktioniert und die Zebras funktionierten sich selber ab der 40. Minute kurzerhand zum 6. Valpellicer Spieler um.

Auf dem Eis waren die Piemonteser natürlich vor eigenem Publikum bis in die Haarspitzen motiviert und gaben ordentlich Gas. Das 1:0 schoss aber Jagge, der sich an der gegnerischen blauen Linie die Scheibe schnappte, durch die neutrale Zone kurvte, auf der anderen Seite wieder ins Angriffsdrittel rein fuhr und bims, ins Kreuzeck feuerte. Nach einem Puckverlust an der eigenen Torlinie konnten die Hausherren aber nur wenig später ausgleichen.

Das flotte, rassige Spiel ging hin und her, Rafi hatte ganz schön zu tun und musste öfters eingreifen. In Führung gingen aber wieder die Buam durch Tobias nach 35 Minuten. So blieb es auch bis zum Schlussdrittel, in dem das eintraf, was Interimscoach Herbert prophezeit hatte: Valpe würde noch einmal eine Schippe drauflegen und die Zebras würden gegen uns pfeifen. Beides war der Fall. Zuerst wurde ein harmloser Schubser von Hannes gepfiffen, der einfach nur jedem guten Menschenverstand spottet, da es vorher massenweise härtere Zusammenstöße gegeben hatte, wo nicht abgepfiffen worden war. Immerhin beging wenig später ein Gegner ebenfalls ein Foul und die Buam entgingen einer Unterzahl. Nur 5 Minuten später blockte Julian einen Spieler regulär an der eigenen blauen Linie ab. Was in den ersten 40 Minuten durchgelassen worden wäre, wurde hier mit 2 Minuten geahndet. Ja, geht’s noch??? Der Druck der Hausherren wuchs und die Kräfte der Buam schwanden zusehends. 5 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit gelang es nicht, die eigene Zone zu befreien und ein flacher Schuss ging ins lange untere Eck. Rafi streckte sich zwar, doch umsonst.

Somit mussten die eh schon kaputten Recken in die Verlängerung, in der Lois nach Bullygewinn die Chance auf den Sudden Death hatte, doch am Torhüter scheiterte. Dann kam die Krönung des Spiels: Der Puck befand sich auf Kopfhöhe, ein gegnerischer Stürmer fischte die Scheibe aus der Luft, lief damit ein, zwei Schritte, legte sie sich auf die Schaufel und netzte aus kürzester Distanz ein. Natürlich ertönte sofort die Torsirene und die Spieler von Valpellice jubelten, als ob sie die Meisterschaft gewonnen hätten. Und natürlich protestierten unsere Spieler wie wild nach dieser Aktion. Die zwei Schiedsrichter blieben bei ihrer Entscheidung und wir mussten mit einem Punkt nach Hause fahren. Fertig? Ne, geht noch weiter. Herbert bat zuerst den einen Schiedsrichter um Erklärung. Die lapidare Antwort war: „Non ho visto niente.“ Jaaaaaa, schon klar, oder? Bei 3 gegen 3 ist man auf einmal blind, obwohl man davor bei 5 gegen 5 jedes Phantomfoul gesehen hatte. Der andere Schiedsrichter behauptete, der Spieler habe die Scheibe nur auf den Boden geschlagen und geschossen. Woher dieser andere Schiedsrichter stammt, der schon über 1.500 Spiele im Seniorbereich geleitet hat? Aus dem Val Pellice. Surprise, surprise. An dieser Stelle sei, mit Verlaub, ein Zitat von Kurt Tucholsky erwähnt: "Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen." Apropos "machen"... Was will man machen? Das ist halt italienische Eishockeyrealität, wie sie leibt und lebt.

Aber irgendwo da oben muss es einen Eishockeygott geben, der für ausgleichende Gerechtigkeit sorgt: Dank der Stützenhilfe der Meraner, die Neumarkt schlugen und der Kalterer, die Asiago besiegten, bleiben die Buam weiterhin souverän an der Tabellenspitze mit 6 Zählern Vorsprung vor Valpe, 7 vor Neumarkt und 8 vor Asiago. Die Jungs wussten, dass sie mit dem letzten Aufgebot alles gegeben hatten und waren deswegen nicht enttäuscht ob der knappen Niederlage. Die Stimmung in der Kabine war jedenfalls gut, und im Bus auf der Heimfahrt noch besser.

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